Kein Webdesign ohne Webhosting. Wenn Sie eine Webseite ins Internet stellen möchten dann brauchen Sie, neben einer eigenen Domain, auch Speicherplatz der ausfallsicher ist, immer online und technisch alle nötigen Anforderungen erfüllt.
Es gibt hier einige Fallstricke, auch rechtliche, die Kunden später zum Verhängnis werden. Damit Ihnen das nicht passiert möchten wir heute über die in unseren Augen schlimmsten Fehler bei der Wahl Ihres Webhosters aufklären und Sie informieren wie sie wirklich einen guten Webhoster finden.
Fehler Nr. 1: Sie kennen Ihren Bedarf nicht
Oft wird von Webhostern direkt versucht das größte und teuerste Paket an Sie zu verkaufen. Lassen Sie sich davon nicht verunsichern. Die wenigsten Webseiten sind tatsächlich so groß und umfangreich als das sie gleich einen ganzen Server für sich allein benötigen.
Beugen Sie dieser Webhoster Verkaufsmasche vor indem Sie bei Ihrem Webdesigner erfragen wie groß Ihre Webseite aktuell ist und wie er die zukünftige Speicherkapazität (abhängig von den geplanten Inhalten und nach und nach dazukommenden Dateien) einschätzt.
Wichtig: Klären Sie auch spezielle Anforderungen vor einer Anfrage ab, z.B. ob eine Datenbank für Ihre Webseite benötigt wird.
Fehler Nr. 2: Billig Hosting oder kostenlose Angebote
Kostenloser Speicherplatz für Ihre Webseite? Das klingt erstmal gut. Manchmal bekommt man diesen sogar ganz ohne Werbeeinblendungen. Die große Frage die sich viele dann nicht stellen ist: „Was hat eigentlich der Webhoster von einem solchen Angebot?“
Nun, zum einen werden Sie auf einen Webserver mit 1000 anderen Kunden gesetzt. Das führt zu langsamen Ladezeiten und häufigen Serverüberlastungen. Oft wird das aber noch billigend in Kauf genommen.
Die eigentliche Problematik solcher Billiganbieter passiert ungesehen im Hintergrund. Die Server erfahren nur eine schlechte Wartung. Wenn dann Ihre Webseite auch noch mit den letzten anstehenden Updates für System und Plugins etwas hinterher ist entstehen sehr schnell Angriffsflächen für illegale Zugriffe von Außen. So wird dann Schadcode eingeschleust mit dem Ziel die Computer Ihrer Webseitenbesucher zu infizieren. Kein guter Eindruck für Ihre Interessenten, oder?
Fast noch kritischer: Viele Billighoster sind Datensammler mit Sitz im Ausland. Diese Info findet sich meist nur wenn man beginnt im Kleingedruckten der allgemeinen Geschäftsbedingungen nachzulesen. Der Preis für den kostenlosen Speicherplatz sind also Ihre Daten, die im Anschluss an Drittfirmen für Marketingzwecke teuer weiterverkauft werden.
Zu guter Letzt verzichten Sie auch auf persönlichen Support. Selbst wenn dieser offensichtlich zur Verfügung steht ist er in den meisten Fällen bei Billighoster zu eingeschränkt, wenig hilfreich und am Ende verschwendete Zeit.
Sparen Sie sich diese Erfahrung.
In der Regel belaufen sich die Webhostingkosten für eine mittelgroße Webseite auf 5 bis 10 Euro pro Monat bei deutschen Anbietern. Fragen Sie vorab auch direkt bei Ihrem Webdesigner an. Er hat in der Regel bereits Erfahrung mit verschiedendesten, bekannten und unbekannten Webhostern und kann ggfls. sogar ein vegünstigtes Angebot für Sie bekommen.
Fehler Nr. 3: Ihr Webdesigner ist der Domaininhaber
Viele Kunden beauftragen gerne auch Ihren Webdesigner mit der Registrierung von Domains und der Buchung von Speicherplatz. Das ist praktisch, da der Webdesigner sehr gezielt ein passendes Angebot auswählen kann ohne das sie selbst beim Webhoster anfragen müssen. Ihr Webdesigner wird sich schließlich auch weiterhin um Ihre Webseite kümmern, diese updaten, pflegen und mit neuen Inhalten befüllen.
Grundsätzlich ist das soweit auch alles völlig in Ordnung. Es spart Ihnen wirklich Zeit und Ihr Webdesigner hat durch seine Arbeit mehr Erfahrung mit den einzelnen Anbieter von der Sie profitieren können. Er weiß in der Regel, wo er das Beste für sie rausholen kann.
Allerdings kann genau das auch sehr tükisch sein. Zugegeben in 80% der Fälle ist es problemlos. Zumal Sie auch stets das letzte Wort haben.
Dennoch möchten wir Ihnen folgenden Tipp geben: Vergewissern Sie sich, dass Ihre Domain, die der Webdesigner für Sie registrieren soll, am Ende auch wirklich Ihnen gehört! Oftmals schließen Webdesigner nämlich keinen eigenen Vertrag ab und nehmen Ihre neue Domain in Ihr eigenes Webhosting Paket mit auf. Die Folge: Er hat den alleinigen Zuriff auf Ihren Account und er ist zusätzlich auch Inhaber Ihrer Domain (Domain-Owner). Nicht Sie!
Der Domaininhaber (Holder) ist der Vertragspartner der Registrierungsstelle und damit der an der Domain materiell Berechtigte, der auch die weiteren Ansprechpartner, also administrativen Ansprechpartner („Admin-C“), Technischen Kontakt („Tech-C“) und Betreuer des Name-Servers („Zone-C“), benennen darf.
Wir möchten Ihnen keinesfalls das Vertrauen in Ihren Webdesigner absprechen. Doch aus uns spricht die Erfahrung. Vor allem wenn kein oder nur schlechter Kontakt zum ehemaligen Webdesigner besteht ist es sehr kompliziert, langwierig und mit vielen Formularen verbunden Ihre Domain wieder in Ihre alleinige Inhaberschaft zu transferieren.
Wenn Sie also Ihren Webdesigner mit der Auswahl des Webhostingvertrages betrauen bitten Sie darum als Domaininhaber und Admin-C der Domain eingetragen zu werden. Ebenso wichtig sollte es Ihnen sein, dass Sie (wenn auch nur für den Fall der Fälle) eigene Zugangsdaten in den neuen Webhostingaccount von Ihrem Webdesigner erhalten. Damit ist zu jeder Zeit gewährleistet das Sie auch Zugriff auf die hinterlegten Webseitendaten (FTP, Emailkonten, Domaineinstellungen) haben.
Fehler Nr. 4: Inkompetente Webhoster
Prüfen Sie vor der Beauftragung auf die Kernkompetenzen des Webhosters.
Gerade bei sehr kleinen Betrieben ist es häufig der Fall, dass diese plötzlich Ihr Geschäft einstellen, weil es nicht mehr rentabel ist, ein größeres Problem oder ein Krankheitsfall den Betrieb vollständig lahm legt. Danach wird nicht mehr auf Ihre Anfragen reagiert und Sie haben plötzlich keine Möglichkeit mehr an Ihre Webseite, Ihre Domain oder Ihre Daten heran zu kommen.
Dies sind nicht selten kleine Jungunternehmen/ 1-Mann Firmen die Reseller bei bekannten Webhostern sind und sich dann mit einem Server am eigenen Webhostingservice versuchen. Oftmals so professionell das Kunden dies auf den ersten Blick nicht erkennen können.
Hier lohnt sich ein Blick in die Whois Angaben der Anbieterdomain. Wo wird diese gehostet und wer stellt die Nameserver? Steht dort ein anderer Anbieter gibt Ihnen das bereits Aufschluss über ein mögliches Resellingunternehmen.
Sehr hilfreich sind bei Anfragen auch folgende Fragen:
- Wie lange sind Sie bereits im Webhostinggeschäft?
- Wie viele Server verwalten sie derzeit?
- Wann wurden diese zuletzt geupdatet?
- Wie schnell wird bei einem Serverausfall reagiert?
- Gibt es einen Notfallsupport?
- Haben Sie nur einen allgemeinen oder auch einen kompetenten technischen Support?
- Gibt es die Möglicheit sich über einen längeren Zeitraum Lade- und Ausfallzeiten Ihrer Server einzusehen?
Fehler Nr. 5: Verlockende Werbeangebote
Ein ganzes Jahr gratis Webhosting für Neukunden. Dazu unlimitierter Traffic, Webspeicherplatz und Emails. Und wenn Sie bis zum X bei uns bestellen erhalten Sie noch das neueste Smartphone Gratis dazu.
Klingt das vertraut? In der Tat sind das alles bekannte und sehr oft benutzte Werbemittel von verschiedenen Webhostern. Die Wahrheit sieht nur etwas anders aus. Das 1 Jahr gratis Webhosting ist natürlich im ersten Jahr gratis. Dafür zahlen Sie im zweiten Jahr mehr. Wieviel genau findet sich als kleine Randnotiz im Angebot oder steht zwischen den Infos zum Online-Vertragsabschluß.
Auch der Webspeicher und Traffic ist meistens nicht so unlimitiert. Intern gibt es auch hier eine Grenze, nur das die ein normaler Nutzer in aller Regel nicht überschreitet. Tut er es doch einmal kommt es oft zu einer Drosselung oder außerordentlichen Kündigung. Auch das ist natürlich immer korrekt in den AGBs festgehalten und bei Vertragsschluß akzeptiert.
Zu guter Letzt das berühmte und sehr attraktive Gratis Geschenk: Tablets, Smartphone usw. Wer genau nachrechnet wird feststellen das genau solche Teaserangebote eine längere Laufzeit haben und der Preis so gestaltet ist das Sie dieses neue Gerät quasi über die Laufzeit gerechnet am Ende dochganz normal bezahlt haben.
Bei allen Angeboten ist dann auch viel zu oft kein kostenloser Support enthalten. Die Hotlinenummer rechnet pro Minute ab und die restliche Zeit verbringen sie in einer Warteschlange nur um dann gesagt zu bekommen, das man Ihnen für dieses Problem keinen Support anbieten kann.
Lassen Sie sich gar nicht erst von solchen Lockangeboten blenden. Ein vernünftiges Webhostingangebot ist zwar nicht spottbillig aber bezahlbar. Dafür richtet es sich gezielt nach Ihrem Bedarf und wächst mit diesem mit. Die Vertragslaufzeit beträgt maximal ein Jahr – damit Sie flexibel bleiben.
Wenn Sie diese Hinweise beachten ist die Wahrscheinlichkeit groß das Sie bei einem guten und kompetenten Webhoster unter kommen.
Natürlich stehen wir Ihnen bei Rückfragen zu diesem Artikel gerne zur Verfügung.